Unser Anrufbeantworter hat den Geist aufgegeben. Deshalb zwischen zwei Terminen vorhin bei MediaMarkt in Karlsruhe vorbei gefahren, um einen neuen Anrufbeantworter zu erstehen. Hier mein Kunden-Erlebnis:
Am Eingang ein Tresen, über dem das Schild „Information“ hängt. Zielstrebig steuere ich darauf zu. Auf mein freundliches „Guten Tag“ erhalte ich von der hinter dem Tresen sitzenden Dame keine Antwort. Schließlich ist sie tief in die Lektüre ihres PC-Bildschirms vertieft.
Nach gefühlten 30 Sekunden, schaut sie kurz auf: „Bitte?“. „Wo finde ich bitte Anrufbeantworter?“ „Einen Stock tiefer“, war die trostlose Antwort, bevor sich die Dame wieder ihrem PC-Bildschirm zuwandte.
Eine Treppe tiefer fragte ich den ersten mir über den Weg laufenden MediaMarkt-Mitarbeiter, wo ich Anrufbeantworter finde. Freundlich wies er mir den Weg. Dort angekommen, lümmelte ein weiterer Mitarbeiter auf dem Tresen, war ebenfalls intensiv mit der Lektüre seines Bildschirminhaltes beschäftigt und müffelte leicht nach Schweiß.
Ich trat an diesen Mitarbeiter heran, zunächst ohne etwas zu sagen. Kein aufblicken. Nach 10 Sekunden sagte ich sehr freundlich: „Guten Tag.“ Der Gute erhob sich von seiner halb liegenden Stellung und begrüßte mich mit „Hallo“. An seinem Namensschild war er als Azubi erkennbar.
Wieder meine Frage nach einem Anrufbeantworter. „Oh, da kenne ich mich nicht aus. Da müssen sie sich einen Kollegen suchen“. Wo ich denn einen zuständigen Kollegen finde, wollte ich wissen? Er zeigte mir eine grobe Richtung und meinte, dass ich halt etwas suchen müsse.
Gesagt, getan. In der angegebenen Richtung fand ich dann tatsächlich einen MediaMarkt-Mitarbeiter. Dieser war freundlich und höflich und geleitete mich zu den Anrufbeantwortern. Leider war nur noch ein Modell im Regal. Positiverweise kürzte dies natürlich den Kauf ab, da es sonst keine Alternativen gab. Also nahm ich den Karton in die Hand, um einmal die technischen Angaben zu überfliegen.
„Vier Mailboxen“, fiel mir da gleich ins Auge. „Vier Mailboxen, was bedeutet das?“, fragte ich den Verkäufer. Das konnte er mir nicht erklären, wollte sich aber bei einem Kollegen schlau machen. Mit dem Karton unter dem Arm, machte er sich auf die Suche nach dem „wissenden“ Kollegen.
Zwischenzeitlich stand ich etwas verloren zwischen den Regalen. Über die Regale hinweg, sah ich die zwei Verkäufer miteinander reden. Ich gesellte mich dazu und fragte, ob ich mithören dürfe? Nun öffnete der „wissende“ Kollege den Karton und holte die Betriebsanleitung heraus, um darin nachzulesen.
Ab da wusste ich, dass ich keine Fragen mehr zu stelle brauche. So übernahm ich die Betriebsanleitung und beriet mich damit selbst! Das Teil war ok und macht das, was ich brauche.
Ich bedankte mich für die freundliche Beratung, bezahlte an der Kasse den Anrufbeantworter und verließ etwas nachdenklich, ob des „qualifizierten“ Verkäuferverhaltens, den MediaMarkt in Karlsruhe.
Wie heißt doch der Slogan von MediaMarkt so schön: „Ich bin doch nicht blöd!“ Oder doch?
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