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Die Kunst der Verzeihung: Der gesündeste Gedanke Ihres Lebens

Montag, September 19th, 2011

Die Kunst der Verzeihung: Der gesündeste Gedanke Ihres Lebens

Seit mehr als 10 Jahren hat sich in den USA eine regelrechte „Vergebungsforschung“ entwickelt. Einer der führenden Fachleute ist der jüdische Therapeut Frederic Luskin, der zusammen mit seinem Kollegen Carl Thoresen seit 1999 das Stanford Forgiveness Projekt durchführt. Das Ergebnis: Es ist gesund, nicht nachtragend zu sein.

Verzeihen senkt den Blutdruck, hilft gegen Rückenschmerzen, Depressionen und chronische Schmerzen, es normalisiert das Körpergewicht von Übergewichtigen. Es ist gut gegen Kopfschmerzen, Schlafstörungen und viele andere psychosomatische Beschwerden.

Die 7 Schritte der Verzeihung

Die Situation: Sie sind von einem anderen Menschen gekränkt oder enttäuscht worden. Es fällt Ihnen schwer, dem anderen zu verzeihen. Mit den folgenden Schritten wird diese schwierige Aufgabe leichter.

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1. Nüchtern die Fakten sehen

Was genau ist passiert? Was davon sind Fakten, was sind Gefühle? Stellen Sie sich zu jedem Geschehnis zwei Skalen von 1 bis 10 vor: Die eine misst den faktischen, die andere den emotionalen Verletzungsgrad. Beispiel: Sie leihen einem Freund Ihr Auto und er beschädigt es dabei leicht (2 Punkte faktisch). Er streitet allerdings das Geschehene ab und verletzt damit Ihr Vertrauensverhältnis (8 Punkte emotional). Der Clou dabei: Wie hoch der Schaden auf der emotionalen Seite ist, können Sie gestalten!

2. Zum Handeln finden

Fressen Sie das Erlebte nicht in sich hinein, sondern sprechen Sie mit einigen wenigen vertrauten Menschen über Ihre Erfahrungen. Das befreit Sie aus dem Teufelskreis des Verletztseins. Vergebung ist für Sie da und für niemanden sonst. Treffen Sie eine Vereinbarung mit sich selbst: Ich will und werde etwas tun, damit ich mich besser fühle. Ich schaffe die Wende vom Leiden zum Handeln. Dabei geht es in erster Linie nicht um Versöhnung oder „klärende Gespräche“, sondern dass Sie sich selbst und Ihrem Körper etwas Gutes tun: ein Bad, ein Spaziergang, eine Runde Sport. Sagen Sie einen Termin ab, hören Sie Musik, träumen Sie.

3. Den Blick weiten

Vergebung bedeutet nicht notwendigerweise, dass Sie sich direkt mit der Person versöhnen, die Ihnen etwas angetan hat. Es geht auch nicht darum, deren Verhalten stillschweigend zu dulden oder gar zu billigen. Es kommt vor allem darauf an, dass Sie Frieden finden und Ballast aus der Vergangenheit abwerfen. Nehmen Sie das, was Ihnen angetan wurde, nicht nur persönlich, sondern sagen Sie sich: Dadurch habe ich eine wichtige Lebenserfahrung gewonnen. Sie mutet mir etwas zu, kann mich aber etwas lehren. Sie hat mich getroffen, aber sie darf mich nicht umwerfen. Sagen Sie sich: Ich habe Gefühle, aber ich bin nicht meine Gefühle. Diese Wut, diese Enttäuschung und all die anderen Emotionen, die machen etwas mit mir, sie überfluten mich manchmal sogar. Aber es geht darum, in Ihrem eigenen Haus wieder Ihr eigener Herr zu werden.

4. Neue Wege entdecken

Erwarten Sie von anderen Menschen nicht Dinge, die diese Ihnen nicht freiwillig geben würden. Erwarten Sie das auch nicht vom Leben an sich. Malen Sie auf einen Zettel die 5 wichtigsten Gaben, die Sie vom Leben erwarten. Zeichnen Sie neben jede Gabe eine große Wolke und schreiben Sie hinein, von wem diese Gabe kommen soll. Dann ergänzen Sie jede Wolke mit einem großen „Ich und …“.

5. Loslassen

Prüfen Sie selbstkritisch, ob das Festhalten an der Verletzung nicht auch ein Machtthema für Sie ist. Das kann in doppelter Weise der Fall sein: Solange Sie sich auf Ihre Verletzungen konzentrieren, geben Sie der Person, die Sie verletzt hat, Macht über Sie. Umgekehrt können Sie als Verletzter auch unbegrenzt Macht über den Schuldigen ausüben. In beiden Fällen gilt: Machen Sie’s wie der Staat und lassen Sie Übeltaten verjähren. Statt „lebenslänglich“ muss es ein zeitliches Ende geben. Stellen Sie sich Luskins Frage: „Wer hat es verdient, davon verletzt zu sein?“ Auch für Ihre nächsten Freunde und Feinde gelten die Menschenrechte!

6. Zulassen

Frederic Luskin empfiehlt, in jeder Beziehung (von der Familie bis zum Staat) einen Raum zu schaffen, in dem man verschiedener Meinung sein und bleiben kann. Alle Beteiligten sollten solche Bereiche abstecken, in denen das ewige „Ich habe Recht und du hast Unrecht“ einfach ruhen darf. Menschen, selbst gute Freunde zu verletzen und von ihnen verletzt zu werden – das ist schmerzlich, gehört aber zum Leben. Lassen Sie sich Mut machen von Sätzen wie diesem von Winston Churchill: „Erfolg bedeutet, von Niederlage zu Niederlage zu gehen, ohne den Enthusiasmus zu verlieren.“

7. Zur eigenen Barmherzigkeit finden

Das Universum ist auf Ihrer Seite. Seien Sie barmherzig zu Ihrer eigenen Seele. Entlasten Sie sie von der Dauerqual, verletzt zu sein. Halten Sie die Wunde nicht weiter offen. Gönnen Sie sich selbst Vergebung, auch wenn Ihnen das ungerecht erscheinen mag. Gönnen Sie sich Vergebung aus ganz egoistischen Gründen. Der persische Mystiker Rumi sagt: „Die Seele ist zu Ihrer eigenen Freude da.“

Zum vertieften Weiterlesen: Fred Luskin, „Die Kunst zu verzeihen“. mvg Verlag, München 2003.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

So besiegen Sie die Hetzkrankheit – und schaffen mehr als vorher

Dienstag, September 13th, 2011

So besiegen Sie die Hetzkrankheit – und schaffen mehr als vorher

In einer von simplify your life in Auftrag gegebenen Repräsentativumfrage des EMNID-Instituts wurden über 500 Berufstätige gefragt: „Was nervt Sie am meisten an Ihrem Job?“ Mit klarem Abstand auf Platz 1 landete – der Zeitdruck. Über 45 % der Befragten klagen darüber, dass sie in immer kürzerer Zeit immer mehr schaffen sollen. Bei der Umfrage unter den simplify-Lesern, waren es nur 21 %. Aber Zeitdruck lag auch hier ganz vorne. Das bestätigt: Zeit ist in unserer Gesellschaft die knappste Ressource.

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Eine andere Studie (durchgeführt vom INRA-Institut) ergab: 80 % der Bundesbürger hätten es gern gemächlicher. Das Problem dabei: Die zur Verfügung stehende Zeit ist für jeden gleich lang. Das Einzige, was Sie ändern können, ist Ihre Einstellung dazu. Dabei helfen Ihnen die folgenden 3 bewährten Strategien zur „Entschleunigung“.

Ohne Uhr

Nehmen Sie Ihre Armbanduhr ab. Machen Sie es ab und zu wie ein Kind: Lassen Sie sich von anderen an Termine erinnern. Leben Sie in der Zeit dazwischen in einem „zeitfreien Fenster“. Sehr heilsam ist es auch, sich nur nach den Klängen einer Kirchturmuhr zu richten: In der Zeit zwischen den Viertelstundenschlägen leben Sie ohne direktes Zeitmaß. Wenn es keine Kirchturmuhr in Ihrer Nähe gibt, installieren Sie eine altmodische Pendeluhr mit Schlagwerk im Nebenzimmer.

Der Zeitgarten

Wir verwenden räumliche Bilder, wenn wir von der Zeit sprechen, und zwar meist solche, in denen die Zeit aktiv dargestellt wird und wir selbst passiv: Ich bin unter Druck, der Zeitraum ist mir zu knapp, der Termin sitzt mir im Genick. Ändern Sie Ihre inneren Bilder: Stellen Sie sich die Zeit, die Ihnen an einem Tag zur Verfügung steht, als Garten vor, den Sie durchschreiten. Hier können Sie nach eigenem Ermessen schnell rennen, im Kreis laufen, andere Wege ausprobieren, sich ausruhen. Dadurch wechselt Ihr Unterbewusstsein die Perspektive: Es ist nicht mehr die Zeit, von der Sie regiert werden, sondern Sie bestimmen Ihre Zeiteinteilung selbst.

Ihr persönlicher Rhythmus

Nehmen Sie sich Zeit für einen kleinen Test: Setzen Sie sich entspannt auf einen Stuhl, sehen Sie auf die Uhr und tun Sie dann mit geschlossenen Augen 5 Minuten lang nichts. Denken Sie während dieser Zeit daran, dass Sie jetzt leben und dass die Ruhe dieser 5 Minuten Ihnen nie wieder jemand wegnehmen kann. Wenn Sie meinen, dass 5 Minuten vergangen sind, öffnen Sie die Augen und sehen Sie auf die Uhr. Nun können Sie erkennen, wie schnell Sie „ticken“:

Hatten Sie die Augen kürzer als 4 1/2 Minuten geschlossen, schlägt Ihr innerer Takt zu schnell. Sie neigen dazu, Zeiträume zu unterschätzen, und packen Ihren Tag zu voll. Gönnen Sie sich mehr Pufferzeiten. Addieren Sie bei Zeitberechnungen großzügig etwas zu Ihren Gunsten dazu.

Hatten Sie Ihre Augen länger als 5 1/2 Minuten geschlossen, „ticken“ Sie langsamer als die Uhr. Sie neigen dazu, sich in weiser Voraussicht „Zeitpolster“ zu schaffen und Zeit zu „horten“. Sie laufen Gefahr, sich selbst zu unterschätzen und die schnell an Ihnen vorüberziehende Zeit als unabänderbares Schicksal zu betrachten. Schalten Sie um von „Opfer“ auf „Täter“: Trauen Sie sich mehr zu und staunen Sie, welche Energiereserven in Ihnen stecken.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

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Lernen Sie von Einbrechern … wie Sie Ihr Heim vor Dieben schützen können

Donnerstag, September 8th, 2011

Lernen Sie von Einbrechern … wie Sie Ihr Heim vor Dieben schützen können

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Der Kriminalist Scott Decker interviewte über 100 Einbrecher, um herauszufinden, wie man Langfingern das Leben möglichst schwer machen kann. Hier seine wichtigsten Erkenntnisse.

Der klassische Einbrecher …
… ist nicht der James-Bond-mäßig ausgerüstete Profi. Wohnungseinbrecher sind meist Gelegenheitstäter, die sich schon durch einfache mechanische Sicherungen abschrecken lassen. Jeder 3. Einbruch bleibt deswegen im Versuch stecken. Die klassische Einbruchszeit ist auch nicht die Nacht, sondern tagsüber zwischen 9 und 15 Uhr. Durch Klingeln, Anrufen oder Beobachten checkt der Täter, ob jemand zu Hause ist.

Hauptweg: Fenster
Der einfachste Weg in ein Haus führt über halb offene Fenster alter Bauart. Neuere Fabrikate sind in gekipptem Zustand nur mit Mühe von außen zu öffnen. Fenster, Haus- und Balkontüren sind inzwischen in Sicherheitsklassen eingeteilt. Die der höchsten Stufe 3 sind auch von speziell ausgerüsteten Einbrechern kaum zu knacken. simplify-Extra-Tipp: Spielen Sie einmal Einbrecher. Verschließen Sie Ihre Familie im Haus und versuchen Sie einzudringen. Das offenbart schnell die Schwachstellen Ihres Gebäudes und – noch wichtiger – macht Ihre Kinder sicherheitsbewusster. Haben die einen solchen Pseudo-Einbruch einmal erlebt, werden sie in Zukunft mehr darauf achten, alle Fenster und Türen zuzusperren.

Vorsicht bei fremden Besuchern …
Bei vielen Einbrüchen kannten die Diebe den Tatort von einem vorherigen Besuch. Sie wussten, wo es was zu holen gibt, wo der günstigste Einstieg und der beste Fluchtweg ist. Darum: Lassen Sie keine Ihnen unbekannten Menschen in Ihre Wohnung und erlauben Sie ihnen keinesfalls, auf eigene Faust herumzugehen. simplify-Extra-Tipp: Sind Ihre Kinder im Teenager-Alter, sollten sie bei der Auswahl ihrer Partygäste besonders vorsichtig sein. Keine „Jeder-kann-kommen“-Feten! Viele Einbrüche Jugendlicher, mit denen Geld für Drogen beschafft werden soll, kommen so zu Stande.

.. neugierigen Dienstleistern …
Eine beliebte Informationsquelle für Einbrecher sind Mitarbeiter von Zustelldiensten. Seien Sie freundlich, aber versorgen Sie solche Menschen nicht mit leicht hingesagten Sätzen wie „Schön, dass Sie heute kommen. Ab morgen sind wir für 3 Wochen im Urlaub.“

… und eigenartigen Anrufern
Viele Einbrecher rufen vorher an. Sie geben sich als Vertreter oder Meinungsforscher aus und fragen freundlich an, wann Sie Zeit für ein längeres Telefonat hätten. Einziger Zweck des Anrufs: herausfinden, wann Sie nicht da sind.

Was gern gestohlen wird
Der Satz „Bei mir gibt es nichts zu holen“ ist gefährlich. Fast jeder unterschätzt die Werte, die er zu Hause hat. Und die wenigsten Einbrecher wissen im Voraus, ob es sich lohnt. Klassiker wie Stereoanlagen oder Gemälde sind bei Dieben kaum noch gefragt. Heute suchen sie nach Juwelen, Uhren, Bargeld, Waffen und Arzneimitteln – also eher kleineren Gegenständen, die sie unauffällig außer Haus schaffen können. simplify-Extra-Tipp: Verstecken Sie solche Sachen gut. Die besten Räume dafür sind Kinderzimmer und Keller. Dort vermuten Diebe Wertsachen am wenigsten. Waffen müssen sowieso in einen Spezialschrank.

Mehr sein als scheinen
Ziehen Sie die Aufmerksamkeit nicht zu stark auf sich. Wenn Sie weithin sichtbar das am prachtvollsten ausgestattete Haus in der Straße haben, sind Sie das bevorzugte Ziel für Einbrecher. simplify-Extra-Tipp: Vermeiden Sie jedoch auch das andere Extrem. Sieht Ihr Eingangsbereich zu verlottert aus, wirkt das anziehend auf Gelegenheitsdiebe („Die Leute hier passen ja auf gar nichts auf“).

Dezent konsumieren
Bringen Sie Wertsachen unauffällig ins Haus. Tragen Sie z. B. einen neuen DVD-Player nicht zu offen sichtbar in der Originalverpackung durch die Tür. Diebe werden nicht unbedingt dieses Gerät klauen, aber Neuanschaffungen sind ein Zeichen, dass es bei Ihnen viel zu holen gibt. simplify-Extra-Tipp: Stellen Sie die Verpackung neuer Geräte nicht sichtbar vors Haus. Das wirkt wie eine Aufforderung zum Klauen. Kaufen Sie eine Alarmanlage – spätestens dann, wenn Sie einen Einbruch erlebt haben. Wer einmal zum Ziel auserkoren wurde, wird es meist noch ein 2. Mal. Vermeiden Sie alle Anzeichen dafür, dass Sie nicht zu Hause sind. Schließen Sie das Garagentor immer, wenn kein Auto drinsteht.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

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Regeln für ein gutes Leben: Der Klassiker von Thomas Jefferson – Regeln 6-10

Dienstag, August 23rd, 2011

Regeln für ein gutes Leben: Der Klassiker von Thomas Jefferson – Regeln 6-10

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6. Bereuen Sie nie, zu wenig gegessen zu haben

Denken Sie nie: „Das Essen war so billig, die Portionen so riesig …“ Neinsagen lernen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen wohlproportionierten Körper.

7. Was Sie tun wollen, ist nicht mühsam

Wenn Sie eine Arbeit hassen, ist das ein untrügliches Zeichen für Unfreiheit. Natürlich gibt es in jedem Beruf Tätigkeiten, die unangenehm sind. Wenn Ihr Beruf aber nur daraus besteht, ist es Zeit, die Notbremse zu ziehen und etwas Neues zu beginnen – dem bekanntlich ein besonderer Zauber innewohnt.

8. Belasten Sie sich nie mit Unglück, das nicht geschehen ist

Machen Sie sich Sorgen um Ihren Arbeitsplatz, obwohl Sie ihn noch haben? Stellen Sie sich vor, was für Krankheiten Sie bekommen könnten? Merken Sie, dass Sie der Realität damit etwas Negatives hinzufügen, das es gar nicht gibt? Freuen Sie sich an Ihrem Beruf, Ihrer Gesundheit und Ihren Mitmenschen – das ist viel wirksamer für die Erhaltung einer guten Zukunft als die vorauseilende Sorge.

9. Fassen Sie die Sache immer am bequemen Griff an

Bei vielen Aufgaben ist es am bequemsten, Sie nicht perfekt, dafür aber sofort zu erledigen. Bei der Steuererklärung heißt der „bequeme Griff“ Steuerberater. Grundregel: Wenn es für eine Arbeit einen Spezialisten gibt, dann lassen Sie ihn auch ran.

10. Wenn Sie zornig sind, zählen Sie bis 10, bevor Sie etwas sagen. Sind Sie sehr zornig, bis 100.

Wenn Sie sich über den Fehler eines anderen Menschen lautstark aufregen und Ihnen dabei eine Beleidigung herausrutscht, wird man sich bald nur noch mit Ihrem Ausrutscher beschäftigen – und nicht mehr mit der eigentlichen Ursache. Das ist nicht nur im Politikeralltag ein häufiger Ablauf. Dem entgehen Sie, indem Sie Jeffersons Regel beherzigen.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Zu den Regeln 1-5

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Regeln für ein gutes Leben: Die Klassiker von Thomas Jefferson – Regeln 1-5

Montag, August 22nd, 2011

Regeln für ein gutes Leben: Die Klassiker von Thomas Jefferson – Regeln 1-5

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1. Verschieben Sie nie auf morgen, was Sie heute tun können

Viele Menschen haben den Eindruck, dass alle anderen ihre Arbeit schnell erledigen, nur sie selbst nicht. Trösten Sie sich: Aufschieben ist sehr, sehr normal. Wenn Sie heute endlich den Stier bei den Hörnern packen, heben Sie sich aus der normalen Masse heraus. Genießen Sie Ihren Vorsprung.

Jeffersons Satz enthält außerdem die Weisheit: Verschieben Sie auf morgen, was Sie heute nicht mehr tun können. Arbeiten Sie nicht mehr, als gesund ist. Zünden Sie die Kerze nicht an beiden Enden an. Wenn Sie anderen Menschen zu viel versprochen haben, sagen Sie ihnen das. Es hat keinen Sinn, wenn Sie Wunder vollbringen wollen, sich aber dabei kaputt machen.

2. Belästigen Sie nie andere mit dem, was Sie selbst tun sollen

Delegieren ist eine wichtige Kunst. Aber es kann zu einer ausgesprochen schlechten Angewohnheit werden, nur noch Arbeit zu verteilen und die eigenen Pflichten dabei zu übersehen. Jefferson war verliebt in die Tat. Er hasste die Einstellung: „Wie kann ich eigenes Handeln vermeiden?“

Das bedeutet jedoch auch nicht: „Lassen Sie sich alles aufhalsen.“ In einem Team sollte sich jeder mit dem beschäftigen, was er kann und was seine Aufgabe ist. Jeder sollte klar nein sagen zu falschen Ansprüchen anderer. Dann werden keine Jobs endlos hin- und hergeschoben.

3. Geben Sie Ihr Geld nie aus, bevor Sie es haben

Ein Satz, den Sie allen Werbeaktionen der Banken zum Trotz beherzigen sollten. Einen Kredit aufzunehmen für eine Urlaubsreise (oder gar einen Aktienkauf) sollte zu Ihren absoluten Tabus gehören. Bei wertvollen Wirtschaftsgütern wie einem Auto oder einem Haus ist das etwas anderes. Aber rechnen Sie auch hier mit spitzem Stift. Der aktuelle Wert einer Anschaffung darf nie unter den Betrag der Restschuld sinken. Das heißt: Wenn Sie Ihr Auto oder Ihre Wohnung wegen eines Notfalls sofort verkaufen müssen, dürfen keine Schulden bleiben. Wählen Sie also die Höhe der monatlichen Raten so, dass Wertverlust und Zinsen stets bezahlt sind.

4. Kaufen Sie nie etwas, das Sie nicht brauchen, nur weil es billiger ist

Nichts kann so ins Geld gehen wie Sonderangebote und Schnäppchen. Gehen Sie nie ohne Einkaufszettel einkaufen. „Shopping“, um mal zu sehen, „was es Günstiges gibt“, füllt Ihr Haus mit unnötigen Gegenständen Vorsicht vor Fabrik-Outles und Duty-Free-Shops.

5. Stolz kostet Sie mehr als Hunger und Durst

Die schlimmsten Vertuschungen in Firmen und Familien entstehen, weil der Verursacher gut dastehen will. Stehen Sie zu Ihren Fehlern. Gehen Sie durch die kurze, unangenehme Phase der Wahrheit, dann müssen Sie nicht andere mit ins Unglück ziehen.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter und simplify-Homepage.

Zu den Regeln 6-10

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Zeitmanagement: So durchschauen Sie Ihre unsinnigen Erwartungen

Dienstag, August 2nd, 2011

Zeitmanagement: So durchschauen Sie Ihre unsinnigen Erwartungen

Operative Hektik – so nennen Wissenschaftler das Bemühen, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu schaffen. Immer wieder wechseln Sie Ihre Tätigkeit, weil Unterbrechungen das verlangen oder weil anderes wichtiger erscheint. Das Resultat: Sie schieben einen Berg von Unerledigtem vor sich her. Am Abend sind Sie unzufrieden, weil Sie vermutlich zu wenig und die falschen Dinge erledigt haben. Sie vernachlässigen Ihre körperlichen und sozialen Bedürfnisse, Sie leisten Überstunden ohne Ende und beuten sich letztlich selbst aus.

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Schlechtes Gewissen
Darunter leiden besonders berufstätige Mütter: Was immer sie auch tun – entweder vernachlässigen sie die beruflichen Pflichten oder ihre Kinder. Sowohl dem Chef als auch der eigenen Familie versprechen sie mehr, als sie halten können. Modernen Männern, die sich in ihre Frau und ihre Familie hineinversetzen können („Frauenversteher“), geht es längst genauso.

Heroische gute Vorsätze
… werden immer wieder gefasst. In Zukunft will man alles anders gestalten und die richtigen Ratschläge endlich befolgen. Gesundheitsprobleme oder berufliche Pannen zwingen einen zusätzlich zur Umorientierung. Doch schon bald kehren die alten Gewohnheiten zurück. Es bleibt bei kurzen Anläufen, regelmäßig Sport zu treiben und etwas mit den Kindern zu unternehmen.

Der tiefere Grund
Die Schweizer Arbeitspsychologin Regula Schräder-Naef hat in ihrer Arbeit herausgefunden: Bewusst oder unbewusst streben die meisten Menschen nicht nach einem Überfluss, sondern nach einem Mangel an Zeit. Pointierter ausgedrückt: In Sachen Zeit wollen sie im tiefsten Grunde ihrer Seele nicht reich sein, sondern arm. Aus Untersuchungen mit Arbeitslosen weiß man, dass Menschen mit „viel Zeit“ alles tun, um bald wieder an Zeitmangel zu leiden: Eine Tätigkeit, für die sie früher 10 Minuten benötigten, dauert nun einen ganzen Vormittag.

Wer keine Zeit hat, fühlt sich gut
Das gilt keineswegs nur für Arbeitslose, sondern ist das Grundprinzip unserer Gesellschaft: Zeitvergeudung gilt als ein schweres Vergehen, weil sich die Existenzberechtigung eines Menschen aus seiner Nützlichkeit für die Gesellschaft ableitet. Diese Nützlichkeit ist objektiv schwer messbar. Subjektiv aber lässt sie sich sehr genau empfinden: Wer keine Zeit hat, hat seine Pflicht für die anderen erfüllt. Die meisten Menschen dehnen daher ihre Arbeit so lange aus, bis sie den verfügbaren Zeitrahmen vollständig ausfüllt. Natürlich wäre es klüger, die anfallende Arbeit zügig zu erledigen und danach die Freizeit zu genießen. Das aber brächte den Betroffenen ein schlechtes Gewissen.

Zu viel Arbeit? Nein, zu wenig!
Auf die Lebenszeit berechnet, verbringt ein normaler Deutscher 15 % seines Lebens mit Arbeit. Vor nicht einmal 130 Jahren lag der Wert noch bei über 30 %. „Keine Zeit“ zu haben, provoziert die Frage: Zeit wofür? Die üblichen Antworten: Zeit für sich selbst, für die Kinder, zum Träumen, zum Spielen, zum Nachdenken. Diese Zeit aber, so die meist unausgesprochene Normvorstellung, darf man sich nur gönnen, wenn sie übrig bleibt – Zeitreste sozusagen.

Mehr planen
Daraus ziehen die meisten Überlasteten einen falschen Schluss: Das wirkliche, wahre Leben, so meinen sie, lässt sich nicht planen. Ja, daher darf man es auch gar nicht erst planen. Falsch. simplify-Rat: Planen Sie Qualitätszeiten (für sich selbst, für die Kinder, zum Träumen, zum Nachdenken) so klar wie Ihre Arbeitszeiten. Wenn Sie Bedenken haben, in Ihren Terminplaner zu schreiben: „2 Stunden im Park liegen“ oder „Schmusen mit Lisa“ – dann werfen Sie diese Bedenken über Bord!

Mehr analysieren
Protokollieren Sie einen Tag vollständig, auf die Minute genau: Was tun Sie wann und bis wann? Es gibt keine bessere Methode, um die eigenen paradoxen Wünsche und Erwartungen in Sachen Zeit zu entlarven. simplify-Rat: Nach der Analyse planen Sie einen akribischen Mustertag auf die Minute genau durch. Nicht nur die üblichen Termine, sondern jede Aktivität (Fahrzeiten, Telefonieren, Arbeiten), mit genügend Pausen und Pufferzeiten für Unvorhergesehenes. Das werden Sie nicht für jeden Tag Ihres zukünftigen Lebens schaffen, und das wäre wohl auch furchtbar. Aber es ist eine unschätzbar wertvolle Übung, um das Bewusstsein wiederzugewinnen: Zeit ist kein Schicksal, sondern eine Ressource des Lebens, die Sie so klug und sorgfältig einsetzen können wie Ihr Geld oder Ihre körperliche Gesundheit.

Regula Schräder-Naef, Keine Zeit? Beltz Verlag 1993. ISBN 3-4078-5107-3. Wie so viele gute Zeitbücher leider vergriffen, aber bei amazon.de noch antiquarisch zu haben.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter

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Echte simplify-Tipps: 5 Minuten für Ihr Wohlfühl-Zuhause

Donnerstag, Juli 28th, 2011

Echte simplify-Tipps: 5 Minuten für Ihr Wohlfühl-Zuhause

blog-aufraumen-ordnung-unordnung-28072011.jpgDie meisten Menschen schätzen ein gepflegtes Zuhause. Und stöhnen darüber, dass sie nicht genügend Zeit haben, um ihr Daheim tipptopp zu halten. Das Problem: Je mehr Ecken „Putz mich!“ und „Räum mich auf!“ rufen, umso aussichtsloser erscheint das Unterfangen. So können Sie in nur 5 Minuten zwischendurch Ihren Wohlfühlfaktor steigern – maximaler Effekt mit wenig Aufwand.

Putzen

5 Minuten für bessere Aussicht: Putzen Sie das Fenster, das nach Süden zeigt und am stärksten von der Sonne beschienen wird.

5 Minuten für ein sauberes Äußeres: Befreien Sie die Oberfläche des Kühlschranks und der Küchenschränke von Fingerabdrücken und Spritzern. Benutzen Sie ein feuchtes Stück Küchenrolle mit etwas Geschirrspülmittel an einer Ecke. Besonders verschmierte Stellen behandeln Sie mit dieser Ecke und wischen mit einem feuchten Stückchen Küchenrolle nach.

5 Minuten für Anfassstellen: Gehen Sie durch alle Räume und wischen Sie mit einem feuchten Lappen (eine Ecke mit Geschirrspülmittel) alle Tür- und Fenstergriffe ab. Vermutlich haben Sie auch noch Zeit für alle Lichtschalter.

5 Minuten für eine gut gelaunte Heimkehr: Wischen Sie die Wohnungstür von außen ab und saugen Sie Ihre Schuhmatte.

5 Minuten für den gemütlichen Abend: Saugen Sie das Sofa und schütteln Sie die Sofakissen auf. Wenn das Sofa gerne als Ablage missbraucht wird, alles aufräumen, was nicht dorthin gehört.

5 Minuten für Ihre Bücher: Räumen Sie 1 Regalmeter aus. Das Brett mit einem leicht feuchten Tuch abwischen und – bei einem Holzregal – nach dem Trocknen Politur aufbringen. Bücher nicht wischen, sondern am offenen Fenster immer 2 Bücher fest aneinanderschlagen. Danach in Sachgruppen einordnen.

5 Minuten für die Kunst: Fahren Sie mit einem Staubtuch über alle Bilderrahmen.

Liegengebliebenes

5 Minuten für Ihr Auftreten: Schauen Sie alle Schuhe durch, ob sie zum Schuster müssen. Wenn Sie noch weitere 5 Minuten investieren können: Nehmen Sie sich 1 Paar (Ihr liebstes, am häufigsten getragenes oder am stärksten vernachlässigtes) für eine Generalreinigung vor.

5 Minuten für einen leeren Schmutzwäschekorb: Waschen Sie im Waschbecken von Hand die wenige Wäsche, die Sie nicht in die Maschine stecken können, weil sie zu stark färbt oder zu empfindlich ist. Diese Teile liegen oft ewig in der Schmutzwäsche und geben Ihnen das Gefühl, nie mit der Wäsche fertig zu sein.

5 Minuten für Ihre Schönheit: Bügeln Sie Ihr/e Lieblingsbluse/-hemd. Auch wenn Sie den restlichen Bügelberg unangetastet lassen: Sein Anblick wird Sie nun weniger stören.

5 Minuten gegen den Müll: Leeren Sie alle Abfalleimer und Papierkörbe aus, auch diejenigen, die noch nicht voll sind. So verhindern Sie Geruchs- oder gar Schimmelbildung und ersparen sich im Wohn- und Schlafzimmer den Anblick halb voller Körbe mit gebrauchten Taschentüchern etc. Statten Sie die Eimer mit Abfalltüten aus.

Ordnung

5 Minuten, die Zeit sparen helfen: Falten Sie T-Shirts, Pullover etc., die unordentlich in einer Schublade liegen. So bleibt die Kleidung „glatt“, Sie ärgern sich das nächste Mal nicht mehr über die Unordnung und finden das gewünschte Stück schneller.

5 Minuten für Accessoires: Räumen Sie auf dem Nachtkästchen herumliegende Schmuckstücke an ihren Platz. Falls Ihre Schmuckschatulle überquillt: Verwenden Sie eine Küchenbox oder sonst eine Schachtel.

5 Minuten für ein aufgeräumtes Bad: Bringen Sie möglichst alles, was an Tuben und Fläschchen herumsteht, im Badezimmerschränkchen unter. Nicht genug Platz? Entsorgen Sie, was Sie seit 1 Jahr nicht mehr benutzt haben.

5 Minuten für Kummerecken: An typischen Stellen in einer Wohnung (Fensterbrett, Küchenarbeitsfläche, Schlafzimmer) sammeln sich Dinge an, die sonst keinen rechten Platz haben. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über 1 notorisch unordentliche Ecke. Einigen Sie sich, wo die einzelnen Dinge ihren Platz finden sollen, und räumen Sie die gleich dorthin.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter

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Das „Heute-nicht-Syndrom“ – und wie Sie es heute noch besiegen

Montag, Juli 25th, 2011

Das „Heute-nicht-Syndrom“ – und wie Sie es heute noch besiegen

Aufschieber sind nicht faul. Sie sind ununterbrochen beschäftigt, arbeiten meist sogar erstaunlich effizient und auf vielen Feldern gleichzeitig – nur nicht an der Aufgabe, die eigentlich dran wäre.

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Aufschieberitis – das „Heute nicht Syndrom“

Schämen Sie sich nicht
Joseph Ferrari von der de Paul University in Chicago, einer der führenden Spezialisten in Sachen Procrastination (so der englische bzw. lateinische Name des Phänomens), fasst seine Forschungsergebnisse knapp zusammen: „Jeder schiebt auf, jeder. Es ist keine Unart, sondern eine menschliche Eigenschaft. Unterschiedlich ist nur, welche Art von Arbeiten Sie aufschieben und wie oft Sie es tun.“

Circa 15 % gelten als chronische Aufschieber, die so gut wie gar nichts sofort anpacken – viele von ihnen sogar mit einem gewissen Stolz. Sie behaupten, unter Druck besser arbeiten zu können. Subjektiv gesehen stimmt das sogar, aber nur eine Zeit lang. Auf lange Sicht führt die permanente unterschwellige Angst, es vielleicht doch nicht zu schaffen, zu einer sanften, aber hartnäckigen Depression. Deshalb lohnt es sich auch für subjektiv zufriedene Aufschieber, ihren Arbeitsstil zu ändern:

Strategie 1: 21 Tage ohne Verspätung
Auch wenn Sie zu den schlimmsten Aufschiebern oder Terminchaoten gehören: Hören Sie 3 Wochen lang damit auf – z. B. in einer Phase, in der es weniger To-dos gibt. Oder nach einem Urlaub, wenn Sie voller Energie stecken. Denn: Was ein Mensch 21 Tage lang durchhält, kann zu einer neuen Gewohnheit werden.

Strategie 2: Erledigen, aber nicht ganz
Aufschieber schieben vor allem das Anfangen auf. Überlisten Sie sich, indem Sie beschließen: Ich fange die ungeliebte Aufgabe jetzt sofort an, höre aber bald wieder damit auf. Sie werden sehen: Beim nächsten Mal fällt das Anfangen schon viel leichter. Sie trainieren damit (wie ein Sportler nach einer Verletzung) einen besonders schwierigen Teilbereich Ihres Problems.

Strategie 3: Teamdruck nutzen
Wer allein arbeitet, findet mehr Gelegenheiten zum Aufschieben als jemand, der von anderen beobachtet und begleitet wird. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihren Fortschritt wahrnehmen, kontrollieren und Ihre Erfolge auch loben. Geben Sie bekannt, was Sie bis wann schaffen möchten. Lassen Sie sich unterstützen, anfeuern und überlisten Sie Ihren inneren Schweinehund mit dem dadurch entstehenden sozialen Sog.

Strategie 4: Ende vorwegnehmen
Stellen Sie sich immer wieder vor, wie es sein wird, wenn Sie Ihre so oft verschobene Aufgabe endlich erledigt haben: Wie Sie sich fühlen, was andere dazu sagen, was es finanziell bringt. Damit bekämpfen Sie die Visions- und Mutlosigkeit, die der Hauptnährboden für das Heute-nicht-Syndrom ist.

Die drei großen Blockaden

Die meisten Aufschieber haben einen guten Grund, nicht anzufangen. Wenn Sie diese innere Motivation erkennen und überwinden, haben Sie schon gewonnen:

Perfektionismus. In vielen Aufschiebern sitzt ein innerer Qualitätsmanager mit übermäßig hohen Ansprüchen. Sein Konzept: Bevor etwas nur mittelprächtig gelingt, lassen wir’s lieber ganz – oder warten auf später.

Angst. Es gibt die Furcht vor Fehlern genau so wie die Angst vor Erfolg. Wenn Sie sich in einer Aufschiebe-Situation ertappen, nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit und schreiben Sie Ihre Bedenken auf. Stehen Ihre Ängste erst einmal schwarz auf weiß vor Ihnen, haben sie keine Gewalt mehr über Sie.

Unangenehme Gefühle. Schon ein kleines Unwohlsein kann dazu führen, dass Sie wie ein Pferd vor einem Hindernis scheuen. Sagen Sie dann laut zu sich: „Ich mag das nicht, ich hasse das. Aber meine Größe besteht darin, dass ich es trotzdem tue.“

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter

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Aufräumen in Härtefällen – Letzte Rettung mit der 4-Quadranten-Methode

Freitag, Juli 22nd, 2011

Aufräumen in Härtefällen – Letzte Rettung mit der 4-Quadranten-Methode

Sie gilt als Arbeitsgeheimnis vieler US-Präsidenten und wurde auch als “Eisenhower-Regel” populär. Hier die simplify-Version für Krisensituationen:

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Teilen Sie einen leeren Tisch oder notfalls den Fußboden in 4 Felder. Dann arbeiten Sie sich konsequent im Uhrzeigersinn durch Ihren Schreibtischdschungel, bis kein einziges (!) Blatt Papier mehr darauf liegt. Die 4 Felder bedeuten im einzelnen:

1. Wegschmeißen
In Feld 1 kommt alles, was weggeworfen werden kann.

2. Weiterleiten
Feld 2 enthält alles, was Sie an andere zur Erledigung weitergeben können (hier wäre es von Vorteil, wenn man Präsident wäre und einem der Mitarbeiterstab des Weißen Hauses zur Verfügung stünde).

3. Wichtig
In Feld 3 legen Sie alles, was Sie in der nächsten Zeit selber tun müssen. Bei diesem Stapel besonders geizig sein!

4. Wunder
Feld 4 hat eine besondere Bewandtnis. Hier kommen die Papiere hin, die Sie schon jetzt erledigen können, während Sie noch beim Aufräumen sind. Und zwar durch eine der folgenden Sofort-Aktionen:

Sie rufen den entsprechenden Partner an. Ist er nicht erreichbar, kommt das Schriftstück in Feld 3. Sie faxen es mit einer handschriftlichen Bemerkung an den Absender zurück (oder schicken es per Post, falls er kein Fax hat). Sie legen es jetzt, hier und sofort in den richtigen Ordner oder das entsprechende Fach Ihrer Hängeregistratur ab.

Die Grundgesetze der 4-Felder- oder 4-W-Methode: Keine Zwischenhäufchen bilden! Jedes Papier nur 1 mal anfassen! Keine Felder 5, 6 usw. bilden! Eine einfache Methode, die 100%ig funktioniert, wenn Sie sich ganz streng an die Regeln halten.

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter .

Grüßen Sie richtig? Es gibt mehr Fettnäpfchen, als Sie ahnen!

Dienstag, Juli 19th, 2011

Grüßen Sie richtig? Es gibt mehr Fettnäpfchen, als Sie ahnen!

Für den 1. Eindruck gibt es keine 2. Chance, heißt es. Deswegen ist es ausgesprochen wichtig, dass Sie sich bei neuen Kontakten richtig einführen. Hier die wichtigsten Tipps von Profi Agnes Jarosch, der Chefredakteurin von „Stil & Etikette“. Auch wenn Ihnen manches zunächst kompliziert vorkommen mag – korrektes Grüßen vereinfacht das Zusammenleben ungemein!

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Soll man Fremde grüßen?

Ja. Früher war es unüblich, unbekannte Menschen mit einem Gruß zu bedenken. Aber heute wäre es unhöflich, in so genannten Näherungssituationen nicht zu grüßen. Grundregel: Werden Sie länger neben einer Person verweilen, sollten Sie zu Beginn freundlich „Guten Tag“ sagen, ohne Händeschütteln. Typische Situationen: Wenn Sie sich im Großraumwagon, Flugzeug, Theater oder Kino neben jemanden setzen, ein Wartezimmer, ein fremdes Büro oder einen Fahrstuhl betreten, auf dem Hotelflur jemandem begegnen, an der Kasse an die Kassiererin herantreten. Beim Hinsetzen in Bus oder U-Bahn ist es nicht nötig, es schadet aber auch nicht.

Wer grüßt zuerst?

Auch wenn die Etikette insgesamt lockerer geworden ist, ein paar Regeln gibt es doch. Werden sie gebrochen, können Menschen verletzt reagieren. Oberste Regel: Ein Gruß muss erwidert werden. Lassen Sie ihn unbeachtet, ist das ein grober Verstoß gegen die Höflichkeit. Sie gelten möglicherweise als arrogant, was Ihnen anhaltende Antipathie einbringen kann. Wer den anderen zuerst sieht, grüßt zuerst. Sie müssen nicht mehr (wie früher üblich) auf ein Zeichen des anderen warten.

Grundregel 1: Ankommende grüßen Anwesende. Wenn Sie das Wartezimmer betreten, grüßen Sie allgemein alle Wartenden. Eigentlich gilt das auch, wenn Sie in ein Geschäft kommen. Servicepersonal sollte allerdings darauf geschult sein, Kundschaft immer und sofort zu grüßen. Viele Kunden haben sich daran gewöhnt und erwarten es auch.

Grundregel 2: Gastgeber werden zuerst begrüßt. Ein Grundsatz, gegen den häufig verstoßen wird. Wenn Ihnen bei einer Party einer von den Gästen die Tür öffnet, lassen Sie sich zum Gastgeber führen, grüßen Sie und danken Sie für die Einladung.

Grundregel 3 (gilt nur im beruflichen Umfeld): Der Rangniedere grüßt den Ranghöheren. Der Azubi grüßt also die Chefin. Regel 1 hat jedoch Vorrang: Wenn die Chefin den Raum betritt, grüßt sie den Azubi.

Welchen Gruß?

Das Wichtigste am Gruß ist die Aufmerksamkeit für den anderen, also Lächeln und Blickkontakt. Geeignete Grußworte sind „Guten Tag“ oder auch regionale Eigenheiten wie „moin moin“ oder „Grüß Gott“. Auch das formlose „Hallo“ ist mittlerweile keine Unhöflichkeit mehr. Als geschmacklos und unhöflich wird allerdings zunehmend das bürodeutsche „Mahlzeit“ empfunden (armseliges Überbleibsel von „Gesegnete Mahlzeit“).

Hand geben oder nicht?

„Grüßen“ geschieht mit Worten, „Begrüßen“ schließt Körperkontakt mit ein. Die Begrüßung mit Handschlag ist eine deutsche Eigenart, besonders üblich in den neuen Bundesländern. Oberste Regel: Nehmen Sie eine ausgestreckte Hand immer an (auch wenn sie Ihnen „unkorrekterweise“ entgegengestreckt wird). Ansonsten gilt: Händeschütteln ist angebracht, wenn Sie jemanden offiziell kennen lernen, länger nicht gesehen haben oder Ihre besondere Wertschätzung ausdrücken wollen.

Gastgeber-Regel: Gastgeber haben das Vorrecht, ihre Gäste zuerst zu begrüßen, also den mündlichen Gruß des Gastes mit Handschlag zu erwidern.

Gleichheits-Regel: Wenn Sie innerhalb einer Gruppe einem Bekannten die Hand geben, sollten Sie danach auch alle anderen so begrüßen. Bilden Sie keine 2-Klassen-Gesellschaft!

Aufstehen oder nicht?

Früher war es üblich, dass Damen bei der Begrüßung sitzen bleiben dürfen. Empfehlenswert ist das aber nicht. Gehen Sie auch als Frau „auf Augenhöhe“. Die Regeln, wer wem dann die Hand gibt, sind indes lockerer geworden.

Ladies-first-Regel: Damen haben das Recht, als Erste die Hand zu reichen und sollten auch als Erste begrüßt werden. Bei größeren Gruppen dürfen Sie aber alle der Reihe nach begrüßen.

Altersregel: Deutlich ältere Personen dürfen entscheiden, ob sie jüngeren die Hand geben möchten. Wenden Sie diese Regel aber nur an, wenn der Altersunterschied sehr klar ist, sonst tappen Sie vielleicht in ein Fettnäpfchen.

Hierarchie-Regel: Im Berufsleben ist alles anders! Da gibt der Ranghöhere dem Rangniederen die Hand. Die Ladies-first- und die Alters-Regel gelten nur, wenn alle mehr oder weniger auf der gleichen Hierarchie-Stufe sind.

Das Küsschen unter Freunden

Verwenden Sie diese Form nur unter Verwandten, Freunden und guten Bekannten und auch dann nur, wenn der andere mit seiner Körpersprache zu erkennen gibt, dass Sie in seine Distanzzone eindringen dürfen. Was oft falsch gemacht wird: Küssen Sie nicht auf die Wange, sondern an ihr vorbei in die Luft, in der Regel 2-mal.

Dieser Beitrag erschien in simplify your life, Ausgabe September 2005.

Mit freundlicher Genehmigung des Orgenda Verlag. Quelle: simplify-Newsletter

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