Da können sich alle Marketing- und Werbeexperten auf den Kopf stellen: Es wird trotzdem keine Malerfirma beauftragt!

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Eine Erfahrung, die ich oft mache: Die Menschen renovieren bis ins hohe Alter in ihrer Wohnung alles selbst und beauftragen keine Malerfirma. Dafür gibt es hier im Blog bereits ein Beispiel.

Dazu habe ich heute wieder ein beredtes Beispiel erlebt. Das Ehepaar ist seit 2004 in unserer Kundendatenbank und erhält seit diesem Zeitpunkt jährlich mit meinem Geburtstagsreim zum Geburtstag gratuliert. Zusätzlich habe ich dem Ehepaar 2009 zur goldenen Hochzeit gratuliert.

Der Beginn der Veröffentlichung von Geburtstagen, ist in der Regel ab dem 70. Geburtstag. So auch hier. 2004 habe ich zum ersten Mal zum 70. Geburtstag gratuliert und der Herr des Hauses wurde im Februar diesen Jahres 76 Jahre alt.

Gestern rief die Frau an und bat um einen Rückruf wegen einer Wohnzimmerrenovierung. Heute morgen rief ich zurück und hatte den 76-jährigen Ehemann am Telefon. Wörtlich sagte er mir: „Meine Frau glaubt, dass ich die Renovierung nicht mehr selbst machen kann. Bisher habe ich noch alles selbst gemacht. Na, wollen wir einmal sehen.“

Diese Erfahrung mache ich immer wieder. Oft ist es keine Frage des Geldes, ob jemand selbst renoviert oder einen Maler beauftragt. Aber irgendwann kommt altersmäßig der Zeitpunkt, an dem die Herrschaften entweder nichts mehr selbst machen können oder wollen.  Und dann treten wir auf den Plan. Bis dorthin kann es aber, wie dieses Beispiel wieder einmal zeigt, eine lange Zeit sein. Erst im 77. Lebensjahr wird erstmals ein Maler angerufen!

Deshalb erneut meine These für die Marketing- und Werbeprofis:

Die Industrie, die Werbe- und Marketingfuzzis können mir dazu noch so tolle Vorschläge für Werbe-Aktionen jedweder Art machen. An diesem „Problem“ beißen die sich alle die Zähne aus.

Renoviert wird, „wenn es wieder notwendig ist“ oder weil es nicht mehr selbst gemacht werden kann. Und nicht, weil ein Überfliegerwerbebrief ins Haus geflattert kam oder die ultimative Werbeanzeige geschaltet wurde.

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6 Responses to “Da können sich alle Marketing- und Werbeexperten auf den Kopf stellen: Es wird trotzdem keine Malerfirma beauftragt!”

  1. Ihre These ist sicherlich richtig. Wichtig ist eben nur, bei demjenigen, der dann mal wirklich renovieren will oder muss und hierfür einen Externen einschalten will, auf dem Radar sind. Ich glaube, da fahren Sie mit Ihren Geburtstagsglückwünschen eine sehr effiziente Strategie, weil Sie damit viel mehr an das Bauchgefühl des potenziellen Kunden appellieren als es ein bunter Werbebrief schaffen wird.

    Viele Grüße,
    Leonie Walter

  2. Jens sagt:

    Der Geburtstagsgruß ist schon mal wichtig. Aber das trifft doch wohl nur auf Privathaushalte hin. Was machen Sie mit Geschäfts- und Großkunden ?
    Wie Frau Walter treffend bemerkt hat… Auf dem Radar bleiben bei Kunden und Neukunden. Innere Bilder sind es, die uns „leiten“ und „verführen“.
    Und das geht nur mit guter Öffentlichkeitsarbeit und eben mit entsprechenden Anzeigen usw.
    Aber das wissen Sie ja und nutzen auch die neuen Medien. ;O)

    Gruß J. Raak

  3. Werner Deck sagt:

    @Leonie Walter

    @Jens

    Klar muss es so sein: Wenn beim Kunden irgendwann Bedarf entsteht, muss ihm als allererstes malerdeck einfallen. Da sind wir mit meinen Aktionen gut dabei 😉 .

    Und Großkunden und gewerbliche Kunden will ich gar nicht! Dort geht es in aller Regel nur über den – billigen – Preis. Zudem muss man dort oft ewig lange auf sein Geld warten. Deshalb arbeite ich ausschließlich für Privatkunden.

    Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
    Werner Deck

  4. Nach unserem Twitterkontakt bin ich auf diesen Beitrag gestoßen. Ich finde es großartig zu sehen, wie ein Handwerksunternehmen Social Media für sich zu nutzen versteht. Kompliment!
    Zum Beitrag selbst: Es ist leider so, dass viele Handwerker- und Dienstleistungen im privaten Bereich nicht mehr nachgefragt werden. Wie oft baut eigentlich ein Tischler noch einen Schrank für Privatleute?
    Als Marketingexperte sehe ich die Lösung nicht in der Werbung. Es macht keinen Sinn, in Kundensegmente zu investieren, deren Kaufbereitschaft gegen Null geht. Allerdings gibt es auch im privaten Bereich Nischen, die es zu besetzen gilt. Private Restaurierungen oder Spezialanstriche sind nur zwei Beispiele. Oder drehen Sie einfach den Spieß um! Warum helfen Sie den Heimwerkern nicht einfach und bieten Praxiskurse für Malerarbeiten an. „Wie streiche ich ohne zu kleckern.“ Mich würde das interessieren 😉 Die „Nichtkunden“ bezahlen dann wenigstens eine Seminargebühr und behalten Sie ganz sicher im Hinterkopf.
    Weiterhin opti-male Ergebnisse!

  5. Werner Deck sagt:

    @Mathias Priebe

    Vielen Dank für Ihr Social Media-Lob.

    Ihre Idee, den Heimwerkern kostenpflichtig zu helfen, hatte ich vor vielen Jahren auch schon. Mehrfach ausprobiert, aber ohne Erfolg. Auch in anderen Handwerksunternehmen, die ich kenne, waren diese Versuche nicht von Erfolg gekrönt.

    Mit farbenfrohen und :-)Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner®, Werner Deck