Mundpropaganda durch Rechnungskürzung

Bei der Nachkalkulation eines Auftrags freut man sich natürlich sehr über ein hoffentlich gutes wirtschaftliches Ergebnis. Nun kommt es hin und wieder vor, dass das Ergebnis mehr als sehr gut ist. Zwar biete ich immer einen Pauschalfestpreis an und es gäbe deshalb überhaupt keinen Grund, den Festpreis nachträglich zu mindern.

Da damit kein Kunde rechnet, mindere ich einem solchen Fall tatsächlich den Rechnungsbetrag. Dazu schreibe ich dem Kunden in die Rechnung:

Die Arbeiten ließen sich besser ausführen, als bei der Kalkulation von mir angenommen. Deshalb erhalten Sie auf den ursprünglichen Angebotsfestpreis einen Nachlass von brutto € 250,00 , siehe Position 6.

Jetzt passiert Folgendes (schon mehrfach erlebt): Der Kunde ist ausgesprochen positiv überrascht. Eine Handwerkerrechnung, die billiger wird. Das hat er noch nie erlebt. Sonst werden Handwerkerrechnungen doch immer teurer. Nicht so bei uns! So war es bei einer Rechnung, die wir vorgestern verschickt haben. Heute rief die Kundin ganz begeistert an und bedankte sich überschwänglich. „Das habe ich heute schon allen Nachbarn erzählt“, war nur eine der begeisterten Bemerkungen.

Fazit: Ehrlich und fair zu sein lohnt sich auch in einem solchen Fall. Der Kunde dankt es mit zusäztzlich übermäßiger Mundpropaganda.

03.05.2010

Eben mache ich eine Rechnung im Endbetrag von € 1.068,45. Dabei habe ich der Kundin einen Nachlass von € 157,08 gegeben. Ob die sich wohl darüber freut und zusätzliche Mundpropaganda macht? Ich bin mir da ganz sicher!

Hier geht es zu einem konkreten Beispiel.

2 Responses to “Mundpropaganda durch Rechnungskürzung”

  1. Grüiß Sie Herr Kollege Deck,

    die Ruhe des Feiertages genießend, gehe einer meiner Lieblingsbeschäftigung nach und schreibe…

    z.B. einen Kommentar auf Ihren Beitrag.

    Erst einmal gehe ich mit Ihnen konform und kann Sie nur unterstützen (was Sie ja nicht brauchen, aber es schriebt sich so schön…)
    Werte leben – z. B. Ehrlichkeit – ist elementar. Und wird auch wahrgenommen.
    Gerade in unserer gemeinsamen Zielgruppe (noch…, doch die Erbengruppe hat schon wieder andere Sichtweisen).

    Auch wir „mindern“ Rechnungssummen, wenn die erreichten Nachkalkulationswerte eine gewisse „Summe“ überschreiten
    (Anm,. kommt leider sehr selten vor… trotz wirklich gut
    erzielter Pauschalbeträge)

    Auch bei uns sind die Reaktion bei den Kunden ähnlich, bis auf …
    …eine Eigentümergemeinschaft, wo wir einen satten Betrag nachgelassen haben, weil eben die Bewohner uns und unsere Mitarbeiter beispielhaft gut unterstützten.
    Beim nächsten anstehenden Auftrag war dies nach 2 Jahren wieder vergessen und der Auftrag wurde an einen „billigeren“ Kollegen vergeben.

    An meiner Einstellung zu diesem Thema hat sich bis heute nichts, aber gar nichts geändert.

    MfGle aus der farbigen Mitte der Landeshauptstadt

    Ihr ERwin T. Schröter

  2. […] zeige ich Ihnen an einem konkreten Live-Beispiel von heute, wie ich das handhabe. An anderer Stelle berichtete ich ja bereits darüber im […]