„Fahrende“ Maler- und Dachdecker (arbeiten). Seriös oder unseriös?

Diese Karte gab mir gestern ein Kunde. Einen Tag, bevor ich zum vereinbarten Termin kam, fischte er die Karte aus seinem Briefkasten.

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Werbekarte für Maler- und Dachdeckerarbeiten

Ob das ein sogenannter Fassadenhai oder Dachhai sei, wollte der Kunde von mir wissen. Diese Frage konnte ich nicht beantworten. Die Firma ist mir unbekannt.

Als Fassaden-/Dachhaie werden Firmen bezeichnet, die den Kunden an der Haustüre Aufträge aufschwatzen, die dann zu wesentlich überhöhten Preisen und in mangelhafter Qualität ausgeführt werden.

Was mir allerdings auffiel war, dass auf der Werbekarte keine Firmenanschrift aufgedruckt ist. Nur die Telefonnummer eines „Bauleiters“.Ist das jetzt eine seriöse oder eine unseriöse Firma? Der Spekulation darüber, ist Tür und Tor geöffnet.

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3 Responses to “„Fahrende“ Maler- und Dachdecker (arbeiten). Seriös oder unseriös?”

  1. Traudl sagt:

    Naja das ist schon der Hammer, eine Werbeanzeige mal eben so in einem Atemzug mit „Fassadenhai“ zu nennen.

    Nur in Deutschland werden Meisterbetriebe bevorzugt. Genaugenommen werden alle meisterfreien Betriebe benachteiligt. Wer z.b. auf das Haustürgeschäft setzt, und einen Reisegewerbebetrieb hat, gegen den führen Innungen und Kammern regelmäßig Prozesse. Beispielsweise wollte die Kreishandwerkerschaft Oberhavel gerichtlich einklagen, dass solche Betriebe keine Visitenkarten verteilen dürfen. Fast alle Kreishandwerkerschaften haben jahrelang behauptet, Werbung im Reisegewerbe sei verboten. Unter diesem Druck (es wird mit Bußgeldern in 5stelliger Höhe gedroht!) haben viele Ihre Werbung „abgespeckt“. Und das führt nun wieder dazu, das so etwas wie hier passiert.
    „Was mir allerdings auffiel war, dass auf der Werbekarte keine Firmenanschrift aufgedruckt ist.“

    Die Kampagne – vor allem der Dachdecker-Innungen – hat Früchte getragen.

    Man könnte die Innungen beglückwünschen, ginge es nicht um unlautere Werbung. „Meisterhaft“, „beauftragen Sie nur Innungsbetriebe“, „Schliessen Sie keinen Vertrag an der Haustüre“.

    Man könnte auch anders damit umgehen: „Lassen Sie sich die Reisegewerbekarte zeigen.“ „Verlangen Sie Referenzen in der Nähe“, „Lehnen Sie Barzahlung ab“. „Leisten Sie keine Vorschüsse“….

    Aktuell liegt ein Gesetzentwurf im Bundestag, der Betrieben ohne Meistertitel sogar die Werbung verbieten soll.
    Das geht auf Lobbyarbeit aus Kammern und Innungen zurück. Die Sonderwirtschaftszone Meisterzwang widerspricht unserm Wirtschaftssystem, wird aber seit 60 Jahren geschickt am Leben gehalten. Weltweit mittlerweile nur noch in Deutschland und….. Luxemburg.

    Es grüßt die Traudl

  2. Werner Deck sagt:

    Wie und wo soll ich mich über einen Handwerksbetrieb erkundigen, der hunderte von Kilometern entfernt ist?

    Persönlich bevorzuge ich Handwerker aus der nahen örtlichen Umgebung. Da kann ich mich viel besser nach Referenzen erkundigen. Zudem ist der Handwerker, bei einem Problem oder einer evtl. Nacharbeit, schnell vor Ort und muss nicht erst wieder hundert oder mehr Kilometer anfahren. Wenn er denn aus der Entfernung überhaupt noch einmal kommt.

    Und ein ortsnaher und bekannter Handwerker kann sich kaum schlechte Leistung/Mundpropaganda leisten. Im Nahbereich geht schlechte Arbeit herum, wie ein Lauffeuer.

    Ist der schlechtleistende Betrieb weit genug weg, trifft ihn die örtliche Mundpropaganda über seine Schlechtleistung überhaupt nicht.

    Wie sagte dazu schon der gute Goethe treffend: „Wozu in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah.“

    Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen aus Eggenstein-Leopoldshafen, Ihr
    Opti-Maler-Partner®,
    Werner Deck