Wenn es ganz schnell gehen muss und sehr pressiert, ist immer etwas faul im Staate Dänemark. So jedenfalls meine lange Erfahrung. Ganz besonders dann, wenn man Freitags einen Maler anruft, der am kommenden Montag schon beginnen muss!
Am heutigen Freitagmorgen, um 8:30 Uhr, folgender Dialog am Telefon:
Anrufer: „Ich habe eine 4-Zimmerwohnung, die ganz dringend gemacht werden muss. Decke und Wände sind mit Raufasertapete zu tapezieren und streichen. In der Küche müssen noch zwei Wände verputzt werden. Es ist eilig, ich muss kurzfristig einziehen. Am Montag nächster Woche muss angefangen werden.“
Ich: „Das ist aber sehr kurzfristig, das können wir leider zeitlich nicht leisten.“
Anrufer: „Das Material habe ich auch schon alles gekauft, die Tapeten und die Farbe sind schon in der Wohnung. Einen Maler hatte ich zwar schon, aber der hat mich bereits drei Mal versetzt. Können Sie sich die Wohnung ansehen und mir sagen, was die Arbeiten kosten?“
Ich (wissend um „solche Fälle“): „Tut mir sehr leid, da wir die Arbeiten eh´ zeitlich nicht machen können, brauche ich mir das auch nicht anzusehen.“
Anrufer: „Können Sie mir vielleicht trotzdem über den Daumen sagen, was so etwas kosten kann?“
Ich: „Nur vollkommen unverbindlich. Da müssen Sie ungefähr mit ca. € 1.800 bis € 2.000 rechnen.“
Anrufer: „Das habe ich auch schon gehört. Kennen Sie vielleicht Kollegen, die das nebenher machen?“
Ich: „Nein.“
Anrufer: „Sehr schade, da kann man halt nichts machen. Auf Wiederhören.“
Nicht mit malerdeck!
Fazit und meine jahrzehntelange Erfahrung:
Der Gute hatte zunächst einen Schwarzarbeiter beauftragt, der ihn versetzt hat. Jetzt sucht er verzweifelt nach einem billigen Jakob, der ihm seine Wohnung ganz schnell renoviert.
Für einen „normalen“ Kunden lasse ich selbstverständlich immer sofort alles liegen und stehen und helfe, wo ich kann. Aber hier? Nein Danke.
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Holen Sie diese Kunden durch passende Angebote aus der Schwarzarbeit heraus!
@Baumarketing
Das ist aber ganz schön schlau daher gesagt.
Nennen Sie mir doch bitte eigene Ideen dazu oder zeigen mir einmal irgendwo ein einziges funktionierendes Beispiel dafür. Ich kenne bundesweit kein einziges. Und dort, wo es versucht wurde, hat es nicht geklappt. Wie auch?
Um kostendeckend zu arbeiten, muss der Handwerker ca. € 50,– bis € 55,– (inkl. Mwst.) die Stunde berechnen. Ein Schwarzarbeiter macht das vielleicht für € 20,– oder € 25,–.
Wie soll bei dieser enormen Differenz also ein „passendes“ und kostendeckendes Angebot aussehen?
Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
Werner Deck
Kostendeckend arbeiten.
Ich glaube, man muss selber ne Firma haben um das zu verstehen.
Unser Mechaniker würd vermutlich auch tot umfallen wenn man dem mal anfängt auszurechnen was übers Jahr alles so für Kosten anfallen, die irgendwie über den Stundenpreis den man den Kunden berechnet, mit abgedeckt werden müssen.
Sachen wie Pacht, Versicherung, Heizung, Wasser, Telefon und Strom kann sich jeder denken.
Was die Berufsgenossenschaft im Jahr verlangt?
Ab ner gewissen Firmengröße unabdingbares wie Steuerbüro für den Jahresabschluß/Bilanz erstellung?
Das Eichamt das jährliche überprüfungen vornimmt?
Handwerkskammer Beiträge, Innungsbeiträge, IHK…
Dazu für unser Abgas und Motorrtestgerät die jährliche Wartung, aktuelle Software und die Zwangsnachschulungen für die AU Berechtigung.
Kosten für die jährliche der Innung vor Ort überprüfung der Au Unterlagen.
Ich verstehe, das viele Werkstätten inzwischen drauf verzichten, selber AU durchzuführen.
Grade im Kfz Bereich gibt es sicher viele, die für andere einige arbeiten nach Feierabend in der Garage erledigen können.
Oder nebenher in ner günstigen Scheune was einfachen „hochziehen“ zu billigen Stundensätzen.
Aber, wenn man eben einen wirklich qualifizierten umfangreichen Service bietet, der mehr umfasst als Reifen wechseln und Öl ablassen, geht das nicht mehr billig.
Das wird in jeder Branche so sein.
Unser örtlicher Slow Food Bäcker muss für sein Brot mehr verlangen als die Kette mit Aufbackbrötchen.
Aber da steht ja ganz anderes dahinter, auch qualitätsmäßig.
Sicher, nicht jeder Kunde kann sich alles bzw jeden Preis leisten.
Aber, es macht auch keinen Sinn, Service und Qualität unter Preis zu verkaufen.
@ACB
Vielen Dank. Genau so ist es!
Mit farbenfrohen und 🙂 freundlichen Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner
Werner Deck