Wie zu erwarten, höre ich von dieser Dame nichts mehr

Am vergangenen Samstag wollte eine Dame per Email ein Angebot. Außerdem sollten die Arbeiten sehr kurzfristig ausgeführt werden.

Noch am Samstag, habe ich Preis und Termin per Email genannt. Um den Auftrag zum genannten Termin ausführen zu können, hätte der Auftrag bis spätestens zum gestrigen Montag von der Dame erteilt werden müssen.

Wie ich es schon erwartet habe, habe ich von der Dame nichts mehr gehört.

In den meisten ähnlich gelagerten Fällen, so zeigt mir die jahrzehnzelange Erfahrung, ist das grundsätzlich immer so. Eigentlich könnte man sich die Arbeit und Mühe bei solchen Anfragen ersparen.

Das wird bei der gestrigen Anfrage, da bin ich mir ziemlich sicher, genauso sein.

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6 Responses to “Wie zu erwarten, höre ich von dieser Dame nichts mehr”

  1. Hallo und Guten Tag Herr Deck,

    diese Erfahrungen habe ich mittlerweile auch bereits zu Hauf gemacht.Am besten funktioniert immr noch die persönliche Empfehlung bzw.die Mundpropaganda.
    Bei einer Vielzahl von solchen Anfragen werden hier erheblich Zeit und Kosten gebunden,die man eigentlich effektiver einsetzen kann bzw.sollte.
    Nun denn….man mag sich aber dem Internet nicht verschliessen.

    Handwerkliche Grüsse aus dem Münsterland
    Dietmar Grutz

  2. Hallo Herr Deck,

    mit diesem Beispiel sprechen sie mir aus dem Herzen. In meiner Tätigkeit als Berater zum Thema ‚Strategischer Verkauf‘ erlebe ich diese Beispiele bei meinen Kunden beinahe täglich.

    Anfragen für ein Angebot das am besten noch gestern rausgeht und günstig sein muss. In über 90% der Fälle hört und sieht man vom Kunden dann leider nichts mehr, von Dringlichkeit keine Spur mehr.

    Der unangenehme Nebeneffekt solcher Anfragen: Je nach Branche setzt man mehr oder weniger interne Ressourcen zur Erstellung eines Angebotes ein, Ressourcen die man durchaus sinnvoller und gewinnbringender einsetzen könnte.

    Um dies weitgehend zu vermeiden und sicherzustellen das überwiegend Anfragen mit Abschlusswahrscheinlichkeit beantwortet werden, empfehlen wir unseren Kunden folgende Vorgehensweise:
    – Der Kunde muss die Bereitschaft mitbringen sich Fragen Ihrerseits zu unterziehen (zB Wie zeitkritisch ist die Umsetzung? Haben Sie schon mal einen Maler beauftragt? Wie hoch ist der Budgetrahmen? etc..) Zeigt sich der Kunde bereit diese Fragen zu beantworten signalisiert dies eine bestimmte Ernsthaftigkeit der Anfrage und schliesst uU aus das der Kunde Ihr Angebot nur als Vergleichsangebot benötigt.

    – Definieren Sie sich Kriterien anhand derer Sie festlegen ob Sie diese Anfrage beantworten oder dem Kunden freundlich absagen und Ihre Ressourcen anderwertig einsetzen.
    zB.: Budgetgrenze unter der ein Auftrag für Sie keinen Sinn macht, Kunde lässt durchblicken das er in der Vergangenheit immer selber ausgemalen hat und Materialen selber kauft, Kunde hat keinen zeitlichen Antrieb – egal ob morgen oder nächstes Jahr.. etc

    Ich hoffe Ihnen mit diesen Tipps ein paar Anregungen geben zu können. Ich freue mich auf Ihr Feedback.

    Schöne Grüsse aus Wien
    Harald Krassnitzer

  3. Werner Deck sagt:

    @Harald Krassnitzer

    Vielen Dank für Ihre wertvollen Tipps.

    Normaler Weise gehe ich auch exakt so vor, wie von Ihnen beschrieben vorgeschlagen.

    Dieses Beispiel habe ich deshalb gewählt und gepostet, damit die interessierte und zahlreiche Leserschaft meines Blogs sieht, was so ein Unternehmeralltag so mit sich bringt.

    Vieles kann sich ein Außenstehender überhaupt nicht vorstellen. Wenn ich derartige Beispiele im Freundes- und Bekanntenkreis erzähle, schütteln die alle immer nur ungläubig mit dem Kopf, über solche „Kunden“.

    Üblicher Weise frage ich z.B. einen Anrufer, bei dem es schnell gehen muss und bei dem ich den eindruck habe, es geht nur um einen Preisvergleich, was denn bei ihm/ihr genau gemacht werden soll.

    Denn immer wünscht der Anrufer, dass ich wegen eines Angebotes vorbeikommen soll. Aufwändig durch die Gegend fahren und vor Ort womöglich noch aufwändig beraten, nicht mit mir! Am Telefon sage ich dem Anrufer sofort einen überschlägigen Preis.

    Die Antwort lautet dann fast immer: „Vielen Dank. Ich muss das mit meinem Mann/meiner Frau besprechen und melde mich dann wieder.“ Diese Floskel „Ich melde mich wieder“, bedeutet in Klartext übersetzt: Die Sache hat sich erledigt. Niemals hat sich wieder jemand gemeldet!

    Aber ich habe mir eine Menge Arbeit erspart. Kann man nicht immer vermeiden, aber das ist ja das unternehmerische Risiko.

    Noch einmal vielen Dank für Ihre Hinweise.

    Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
    Werner Deck

  4. Radovin Zips sagt:

    Manche Handwerker haben allerdings auch selbst Schuld. Zum Beispiel wenn ich sehe, daß eine Fahrradfachwerkstatt für den Austausch eines Tretlagers 2 volle Arbeitstage benötigt, obwohl das Teil am Lager ist. Die hören von mir auch nichts mehr, obwohl sie das beste Angebot haben und sauber arbeiten.

  5. Kieschoweit sagt:

    Hallo zusammen,

    der Kunde verhält sich manchmal so – viel schlimmer ist aber die Erfahrung, dass sich sehr viele Handwerker so verhalten. Da fordert man bei zwei oder drei Anbietern Angebote an – man will ja mal vergeleichen – und wenn man Glück hat, hört man von einem etwas. Traurig …

    Als ich mein Haus bauen wollte (www.das-oekoblockhaus.de), habe ich bei über 10 Bauunternehmen angefragt. Drei haben in der gesetzten Zweiwochenfrist geantwortet, davon nur zwei mit einem akzeptablen, also allgemein verständlichen Angebot. Von einem Anbieter habe ich Monate später ein Angebot bekommen – da stand das Haus bereits!

    Diese Erfahrungen mache ich leider immer wieder – im Kleinen wie im Großen – zuletzt bei meiner PV – Anlage. Aus meiner Sicht wissen die Handwerkerbetriebe gar nicht, was Sie sich und Ihrer gesamten Zunft damit antun. Strategisch voll daneben.

    Kann aber auch sein, dass das nur im Rheinland so ist. ;-))

    Beste Grüße und zukünftig bessere Erfahrungen
    JK

  6. Jens A. Heim sagt:

    Solche Fälle gibt es sicherlich, dass man auf Angebote warten muss.
    Hier möchte ich aber um Verständnis werben:
    Denn nur um später Äpfel mit Birnen zu vergleichen und festzustellen, dass das nicht geht, werden viele Handwerker/innen um Angebote gebeten.
    Und es ist nicht so, dass das eben mal nebenher erledigt wird. Im Gegensatz zum Verkauf vorgefertigter Ware ist jedes Projekt individuell – man muss sich also reindenken.
    Zudem werden auch die Fristen bis zur Angebotsabgabe immer kürzer.
    Es wäre denke ich viel einfacher und zielführender für beide Seiten (hier sind auch die Handwerker in der Pflicht, klarer zu kommunizieren), wenn man sich im Vorfeld einig wird – wann muss das Angebot vorliegen, welche Termine stehen schon fest, welche Knackpunkte gilt es zu berücksichtigen.
    Einfach anfragen bzw. einfach drauf los Angebote schreiben ist ein wenig unsinnig, kostet alle Beteiligten Zeit und somit Geld.

    Sonnige Grüße
    Jens A. Heim