Man glaubt es nicht, was für Bewerbungen wir erhalten

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Keine Anrede und fehlerhaft. Vor sechs Jahren die Hauptschule verlassen und dann? Kann man so eine Bewerbung ernst nehmen? Oder ist das eine Alibibewerbung für´s Amt, als Nachweis für eigene Bewerbungsaktivitäten?

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10 Responses to “Man glaubt es nicht, was für Bewerbungen wir erhalten”

  1. Jörg Rupp sagt:

    Hallo Herr Deck,
    also ich finde das ziemlich klar – so als Trainer in Maßnahmen – allerdings mit älteren Arbeitslosen. Sie hat die Hauptschule gemacht, keinen Ausbildungsplatz ergattert, hat 2 Kinder bekommen und versucht jetzt endlich auf die Füße zu kommen.

    Für Malerarbeiten braucht sie nicht unbedingt ne Eins in Rechtschreibung und vielleicht hat sie ja ne Lese-/Rechtschreibschwäche – aber sie scheint sich zumindest zu interessieren und möglicherweise stimmt das mit den Farben etc. Anrede vergessen – sicher, nicht gut. Aber was daraus schließen? Hat sich keine Mühe gegeben oder ist in solchen Dingen etwas schluderig – oder hat es einfach vergessen, weil sie in E-Mails nie ne Anrede benutzt. Für nen Beruf wie Maler sicher nicht zuträglich – aber sie wird ja auch am Anfang eher grobe Arbeiten verrichten und das Feine dann lernen.
    Also, ich würd’s großzügig betrachten, sie mir anschauen, ihr ein Praktikum anbieten, um sie zu testen und dann mal schaun. Wer weiß…Ne Chance hat jeder Mensch verdient…oder? Und – sie ist ja frühzeitig bemüht um eine Ausbildung.
    Viele Grüße
    Jörg Rupp

  2. Werner Deck sagt:

    Sehr geehrter herr Rupp,

    vielen Dank für Ihren Beitrag. Ja, eine Chance hat jeder Mensch verdient. Bezüglich meines Engagements in der Ausbildung, kopiere ich Ihnen hier einfach, zur besseren Erklärung, einen Kommentar, den ich hier im Blog an anderer Stelle abgegeben habe:

    ————————————————-
    … auch wenn Sie mir es nicht glauben, ich rege mich nicht über Lehrlinge auf.

    Wenn dem so wäre, würde ich nicht seit Jahrzehnten intensiv und weit über Bedarf ausbilden und/oder mich in der hiesigen Hauptschule in der “Lehrlingsbewerbungsklassenstufe” unterrichtlich engagieren.

    Warum mache ich das? Weil mir die Heerschaaren der sich bei mir bewerbenden Jugendlichen, die kein Benehmen, keine vernünftige Schulbildung haben, außerordentlich leid tun. Die wollen ja mit ihrem Verhalten mich nicht ärgern, sondern die wissen es einfach nicht besser.

    Über deren fehlerhafte Bewerbungen schaut offensichtlich kein Elternteil drüber. Niemand hat denen je gesagt, dass man verschwitzt und mit der am Hintern hängenden Hose, in einem Bewerbungsgespräch keine besonders guten Chancen hat.

    Und immer frage ich mich: Was machen diese Jugendlichen aus ihrem Leben, was können sie mit diesem Nichtwissen und Verhalten überhaupt erreichen? Deshalb mein bescheidenes engagement.

    Wenn Sie meine Schreibe als so “aufgeregt” empfunden haben, muss ich das überdenken. Ich darf Ihnen aber versichern, dass wir ein erstklassiges Betriebsklima haben und ich meine Mitarbeiter, auch die Azubis, sehr wertschätze.

    Ärgern oder aufregen kann ich mich über die Jugendlichen, die hier z.B. einen Vorstellungstermin telefonisch bestätigen und danach – ohne Absage – einfach nicht kommen. Im letzten Jahr waren das z.B. 50% der Bewerber. Darüber habe ich hier im Blog berichtet: http://blog.malerdeck.de/2010/03/22/unglaublich-was-man-vor-und-bei-bewerbungsgesprachen-mit-lehrlingen-so-alles-erlebt

    Ärgern kann ich mich ebenfalls über die Jugendlichen, die, trotz unterschriebenem Lehrvertrag ihre Lehre nicht bei uns antreten, die die Lehre angetreten haben, aber in den ersten zwei Wochen gleich vier Mal unentschuldigt fehlen. Die mit diesem Verhalten anderen, ausbildungswilligen, Jugendlichen einen Ausbildungsplatz genommen haben.

    Ärgern kann ich mich auch über den Azubi, der seine Lehre bei uns antritt, Wochen vorher eine Checkliste erhält, was er zum Lehrantritt mitbringen muss, und davon – wie z.B. Steuerkarte, Versicherungsnummer etc. – nichts dabei hat. Und mir auf Nachfrage sagt, dass er – obwohl zwischen Schulende und Beginn Lehre mindesten vier bis sechs Wochen liegen – bisher noch keine Zeit gehabt hat. Es zeigt sich dabnach immer wieder, dass dieser Jugendliche die ersten drei Monate der Lehre nicht “überlebt”.

    Solche Geschichten könnte ich Ihnen ohne Ende erzählen. Ja, und darüber kann ich mich wirklich aufregen, das ist richtig!
    ————————————————-

    Nun ist es ja so, dass es bei einem Lehrling nicht nur auf die fachliche, sondern auch auf die persönlichen Eigenschaften ankommt. Wir bewegen uns bei unseren Arbeiten in bewohnten Häusern und Wohnungen, ausschließlich beim Privatkunden. Da sind auch Höflichkeit und Freundlichkeit ein wichtiges Attribut.

    Die die Bewerbung schreibende junge Frau ist aus Lemgo und hat ihre Bewerbung hierher nach Karlsruhe, an die Zentrale Opti-Maler-Partner, gesandt! Dass wir in Lemgo einen Opti-Maler-Partner haben, wusste sie.

    Dazu hätte sie auf der Homepage ganz einfach auf den Knopf „Opti-Maler suchen“ gehen müssen und wäre fündig geworden. Nachdem sie per Mail nach der Mailadresse des Partners gefragt hat, habe ich ihr den Suchknopf anempfohlen.

    Sehr geehrter Herr Rupp, Sie schreiben: „Also, ich würd’s großzügig betrachten, sie mir anschauen…“ Das ist genau der Grund, warum ich letzte Woche wieder nicht nur einen, sondern zwei Lehrlinge eingestellt habe, davon ein Mädchen.

    Und bei der Emailbewerbung hat mir mein an Erfahrung sehr reiches Bauchgefühl eher etwas negatives signalisiert. Aber auch mein erfahrenes Bauchgefühl kann sich selbstverständlich täuschen.

    Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Werner Deck

  3. creezy sagt:

    Sagt mal Leute,

    Sie stellen Bewerbungen, die Ihnen Bewerber guten Vertrauens zu Händen geben, online? Mit welchem Recht, wenn ich fragen darf? In dieser Bewerbung sind ausreichend Informationen zu lesen, die im Zweifelsfall die Frau identifizieren lassen.

    Wenn Sie Kritik üben wollt an einem Bewerbungsschreiben, dann bitte konstruktiv, direkt an den/die Bewerber/in gerichtet – aber nicht so!

    Hoffentlich liest diesen Blogeintrag flugs ein Anwalt, der Sie daraufhin abmahnen wird. Hoffentlich! Ich wünsche es Ihnen sehr dringlich, damit Sie aufwachen!

  4. Moin Herr Deck,

    würde mich ebenfalls interessieren, ob Sie das der Bewerberin auch persönlich gesagt oder geschrieben haben.

    Sport frei!
    Mirko Schneider

  5. Werner Deck sagt:

    <p>@creezy </p>
    <p>Spielen Sie sich hier bitte nicht so wichtig, dazu noch, typischer Weise, anonym auf. Auf diesem Blog sind alle persönlichen Daten anonymisiert und unkenntlich gemacht. Niemand kann idendifiziert werden. Und wie und wann ich Kritik an einer Bewerbung übe, überlassen Sie bitte ganz einfach mir. </p>
    <p>Und was das Lesen durch einen Anwalt angeht, sehe ich die Angelegenheit äußerst gelassen. wenn ich Sie wäre, wäre ich nicht ganz so gelassen. Ihr Blog verfügt nicht über das gesetzlich vorgeschriebene Impressum, siehe hier: http://www.linksandlaw.info/Impressumspflicht-15.html</p&gt;
    <p>Vielleicht ließt über Ihren Blog sehr zeitnah ein Anwalt und mahnt Sie kostenpflichtig und teuer ab?</p>
    <p>Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,<br />
    Werner Deck</p>

  6. Werner Deck sagt:

    @Mirko Schneider

    Viele Bewerbungen, die wir erhalten, sind fehlerhaft und ungenügend. Weder habe ich die Zeit, noch betrachte ich es als meine Aufgabe, die Bewerber/Innen darauf hinzuweisen.

    Ausnahmen bilden die Bewerber/Innen, die zum persönlichen Gespräch eingeladen werden. Dort weise ich gesprächsweise darauf hin und gebe entsprechende Optimierungshinweise.

    Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
    Werner Deck

  7. René Henze sagt:

    Hallo Herr Deck,
    ein interessanter Artikel, den wohl jeder etwas anders betrachtet. Ich habe vollstes Verständnis für Ihre Meinung zu dieser Bewerbung. Wenn man als Unternehmer so viele Bewerber, Auszubildende oder Bewerbungen kennen gelernt hat und mit Sicherheit auch oft enttäuscht worden ist, dann hört man mehr auf sein Bauchgefühl. Und zum Kommentar von Frau Dr. Franjic: jemand der keine Kritik verkraftet, der beließe wohl kaum so einen negativen Kommentar auf seinen Blog.
    Und zum Schluss
    in Opti-Maler-Partner Manier nur auf mein Handwerk umgewandelt:
    Mit frischen und wurstigen Grüßen René Henze

  8. Silvija Franjic sagt:

    Sehr geehrter Herr Deck,
    scheinbar missbraucht jemand meinen Namen, um öffentlich Stellung zu nehmen. Habe mich gegoogelt und dies zur Kenntnis genommen. Werde mir rechtliche Schritte in der Sache vorbehalten und bitte bei Ihnen um Entschuldigung.
    Silvija Franjic (Dr. phil)

  9. Werner Deck sagt:

    Sehr geehrte Frau Franjic,

    vielen Dank für Ihren Kommentar. Für was wollen Sie sich entschuldigen? Für eine/n anonyme/n Schreiberling? Das müssen Sie nicht.

    Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, Daten etc., mache ich das gerne.

    Mit farbenfrohen und 🙂 freundlichen Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner
    Werner Deck