Gestern rief ein Unternehmer aus der näheren Umgebung hier an, um mir telefonisch zum Bundesverdienstkreuz zu gratulieren. So jedenfalls sagte er es meiner Sekretärin. Er hätte darüber in den IHK-Nachrichten gelesen.
Frau Vogelmann stellte das Gespräch durch, nicht ohne mir ihr Bauchgefühl mitzuteilen, dass ihrer Meinung nach etwas anderes dahinter stecke. Der Herr stellte sich mir kurz vor und gratulierte mir blumig zum Bundesverdienstkreuz. Er sei auch sehr sozial engagiert und würde mich gerne persönlich kennen lernen. Dabei will er sich mit mir über eine Möglichkeit unterhalten, zusätzlich Geld erwirtschaften zu können, um das wieder in soziale Projekte zu stecken.
Ich fragte den Anrufer zurück, über was er denn mit mir konkret besprechen will. Jeder von uns Unternehmern hätte doch einen großen „Kontaktkreis“, dem man Einkaufsvergünstigungen zukommen lassen und gleichzeitig dabei Geld verdienen könne, so der Anrufer. Er bezeichnete das als „Plan B“ oder als zweites Standbein.
Letztlich wollte er mir also irgend etwas verkaufen, das ich weiter verkaufen soll. Bestimmt irgend ein MLM-System! Aber das wollte ich schon gar nicht mehr wissen. Im Reden oder gar Überreden war der Abrufer sehr geschickt und ereicht mit dieser Masche bestimmt oft einen Gesprächstermin.
Höflich antwortete ich ihm, dass ich mit meinen Firmen genug Standbeine habe und deshalb auch keinen Plan B benötige. Freundlich aber bestimmt beendete ich das Gespräch.
Verblüfft war ich aber schon über die Unverfrorenheit, mit der der Anrufer sich einen Gesprächstermin „erschleichen“ wollte. Dieser Masche war ich bisher noch nicht begegnet.
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